Neue Konzepte gegen Krankenhausinfektionen

Das Internationale Hagleitner-Hygieneforum beleuchtet jedes Jahr ein herausragendes Gesundheitsthema, 2024 ging es um die Gesundheitseinrichtung der Zukunft Motiv: Feature Fotograf: Mathias Scheuringer Fotocredit: Hagleitner/Scheuringer Ort der Aufnahme: Lunastraße 5, 5700 Zell am See, Österreich

Die Gesundheitseinrichtung der Zukunft hat ein Fachkongress erforscht, das Internationale Hagleitner-Hygieneforum 2024 Motiv: Feature Fotograf: Mathias Scheuringer Fotocredit: Hagleitner/Scheuringer Ort der Aufnahme: Lunastraße 5, 5700 Zell am See, Österreich

Hans Hirschmann, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krankenhaushygiene Motiv: Porträt Fotograf: Mathias Scheuringer Fotocredit: Hagleitner/Scheuringer Ort der Aufnahme: Lunastraße 5, 5700 Zell am See, Österreich

Markus Hell, Hygieniker und wissenschaftlicher Vorstand des Internationalen Hagleitner-Hygieneforums Motiv: Porträt Fotograf: Mathias Scheuringer Fotocredit: Hagleitner/Scheuringer Ort der Aufnahme: Lunastraße 5, 5700 Zell am See, Österreich

Alexander Blacky, Facharzt für klinische Mikrobiologie und Hygiene Motiv: Porträt Fotograf: Mathias Scheuringer Fotocredit: Hagleitner/Scheuringer Ort der Aufnahme: Lunastraße 5, 5700 Zell am See, Österreich

Kerstin Heine, Chemikerin Motiv: Porträt Fotograf: Mathias Scheuringer Fotocredit: Hagleitner/Scheuringer Ort der Aufnahme: Lunastraße 5, 5700 Zell am See, Österreich

Symposium: Neue Konzepte gegen Krankenhausinfektionen vorgestellt

Die Gesundheitseinrichtung der Zukunft hat ein Fachkongress erforscht, das Internationale Hagleitner-Hygieneforum 2024

Zell am See, 14. Juni 2024 – „Patientinnen und Patienten infizieren sich zu oft im Krankenhaus. Österreichweit sterben hieran bis zu 5.000 Menschen pro Jahr, das ergibt die offizielle Schätzung. 396 Verkehrstote hat die Unfallstatistik von 2023 gemeldet, es handelt sich nicht einmal um ein Zwölftel. Zu tun ist eine Menge.“ So äußert sich Hans Hirschmann, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krankenhaushygiene. „Um die Zahl der Krankenhausinfektionen zu senken, müssen die Verantwortlichen besser kooperieren. Das beginnt, wenn ein Spital geplant wird – betrifft dann zum Beispiel Architekten und Lieferanten untereinander: Die eine Firma erzeugt Oberflächenmaterialien, die andere Desinfektionsprodukte; beides sollte zueinanderpassen. Denn auch von Oberflächen geht eine Kontaminationsgefahr aus, Erreger überleben teils Tage und Wochen darauf.“

Im Zeichen der Hygiene

Hirschmann hat auf dem Internationalen Hagleitner-Hygieneforum gesprochen, welches am 13. und 14. Juni 2024 zum siebenten Mal abgehalten wurde. Gekommen waren mehr als 100 Personen: Hygiene- und Desinfektionsexperten, Ärzte sowie Pflegefachkräfte; sie alle haben über die „Gesundheitseinrichtung der Zukunft“ beraten, so lautete die zentrale Forschungsfrage von 2024. Der Kongress fand in Zell am See in Salzburg statt, dort richtet ihn jährlich das Hygieneunternehmen Hagleitner aus.

Künstliche Intelligenz

„Die Gesundheitseinrichtung der Zukunft wird Hygiene transparent machen“, führt Markus Hell ins Treffen. Hell ist Hygieniker und wissenschaftlicher Vorstand der Veranstaltung: „Hände zum Beispiel übertragen bis zu 80 Prozent der Infektionen. Ansteckung lässt sich vielfach durch Händehygiene unterbinden. Aber wird sie auch richtig gemacht? Künstliche Intelligenz kann Fehler perspektivisch fast ganz verhindern, hieran wird intensiv geforscht.“

Healing Architecture

Zugleich zeichne sich ein Paradigmenwechsel in der Architektur ab. „Bisher ist als Erstes der Gebäudeplan entstanden, die Ausstattung kam hinterher“, schildert Hell. „Tatsächlich aber muss es umgekehrt sein: Der Raum muss der Funktion folgen, das ist die Basis für Healing Architecture.“

Einzelzimmer

Es brauche zum Beispiel mehr Einzelzimmer, fordert Christina Brühwasser. Die Mikrobiologin und Spezialistin für Infektionsprävention wirbt um ein entsprechendes Risikomanagement: „Corona hat uns gezeigt: Pandemien treten ein, ohne sich anzumelden. Auch die Zahl der multiresistenten Keime nimmt weltweit zu. Also müssen wir vorbereitet sein. Patientinnen und Patienten sollen sich nicht gegenseitig anstecken, Einzelzimmer senken diese Gefahr.“

Infektionsprävention im Team

Brühwasser rät auch dazu, sich interdisziplinär zu vernetzen: „Im Team gelingt Infektionsprävention wesentlich besser. Arbeitsgruppen müssen sich so früh wie möglich formieren, da darf noch nicht mal jemand einen Plan gezeichnet haben.“ Marieluise Einfalt ist akademische Hygienefachkraft, als Musterfall nennt sie den Eingriffsraum: „Je multifunktionaler sich der Eingriffsraum gestaltet, desto komplexer sind die Hygieneanforderungen.“ Der Gutachter Arno Sorger erinnert an die Wassersicherheit: „Legionellen haben im Krankenhaus am wenigsten zu suchen, besonders wenn dort Menschen mit schwachem Immunsystem untergebracht sind.“ Auch die Behörden rechtzeitig miteinzubinden, empfiehlt der amtssachverständige Facharzt Alexander Blacky.

Schulungen

Die Chemikerin Kerstin Heine unterstreicht den Wert von Schulungen: „Jede Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied. Zigfach lauern im Alltag Fehlerquellen bei der Hygiene. Gleichzeitig gewinnen wir kontinuierlich neue Erkenntnisse. Wer im Gesundheitsbetrieb mitwirkt, muss Bescheid wissen. Gemeint sind nicht nur Ärztinnen und Ärzte, Hygiene tangiert alle.“

Über das Internationale Hagleitner-Hygieneforum

Dieser Fachkongress gilt als Plattform für Hygiene- und Desinfektionsexperten, Ärzte sowie Pflegekräfte; gemeinsam beleuchten sie je Termin ein herausragendes Gesundheitsthema. Das Symposium findet seit 2017 statt, jährlich ist es ein fixer Programmpunkt in Zell am See in Österreich. Dabei richtet sich das Internationale Hagleitner-Hygieneforum an das gesamte Gesundheitswesen: Akut-, Arbeits- und Präventivmedizin, Rehabilitation sowie Langzeitpflege.

Rückfragen

Hagleitner Hygiene International GmbH
Bernhard Peßenteiner
Pressesprecher
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