Im Zeichen der Patienten-Sicherheit

Warum kein Roboter eine Hygienefachkraft ersetzen kann. Und was das mit Infektionsabwehr zu tun hat

Internationales Hagleitner-Hygieneforum 2019 – im Zeichen der Patienten-Sicherheit.

Dr. Michael Berktold

Norbert Denkmayr

Prof. Dr. Markus Dettenkofer

Zell am See, 14. Juni 2019 – Hygiene braucht Fachkräfte. Denn Fachkräfte garantieren Patienten-Sicherheit. Das Internationale Hagleitner-Hygieneforum 2019 hat das bewusst gemacht. Wesentlich war hier nämlich ein Thema: Infektionen zu verhindern.

Den Dialog aber bestimmten zwei Hygiene-Ansätze: Der eine richtet sich gegen konkrete Erreger – er wird als vertikal bezeichnet. Der andere will möglichst breit anschlagen, viele Keime bekämpfen – er nennt sich horizontal.

Reden, reden, reden

Dr. Michael Berktold ist an der Medizinischen Universität Innsbruck (Österreich) tätig – als Facharzt für Klinische Mikrobiologie und Hygiene. Auf dem Internationalen Hagleitner-Hygieneforum 2019 sprach Berktold über eine sensible Maßnahme: Patienten zu isolieren. Im Krankenhaus betreffe sie grundsätzlich zwei Situationen: „Entweder die Erreger sind besonders infektiös, das gilt etwa bei Masern. Oder sie bedrohen schon geschwächte Patientinnen und Patienten. Bei denen können zum Beispiel stark resistente Keime Therapieprobleme verursachen.“ Hier wie da aber solle zweierlei vorausgehen: Aufklärung und Information. „Mit den Patientinnen und Patienten reden, reden, reden: Das ist unabdingbar. Denn Angst darf nicht das letzte Wort haben.“

Menschliche Zuwendung, einfühlsame Pflege, fachkundige Behandlung

Überhaupt stand das Internationale Hagleitner-Hygieneforum 2019 im Zeichen der Sicherheit: der Patienten-Sicherheit. Prof. Dr. Markus Dettenkofer wirkt als Chefarzt am Klinikum Konstanz (Deutschland), dort leitet er das Institut für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (I.K.I.P.). Zu einer „sicheren Krankenhaushygiene“ gehören für Dettenkofer Fachkräfte: „Unerlässlich sind qualifizierte Pflegende, Ärztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten. Wir brauchen sie auf den Stationen, in den Funktionsabteilungen und OP-Bereichen – mit der erforderlichen Personalstärke. Nur wenn sie da engagiert arbeiten können, lässt sich eine hohe Patientensicherheit erreichen und halten. Moderne Informationstechnologien unterstützen uns schon heute, in Zukunft gilt das wohl vermehrt auch für Assistenz-Roboter. Aber menschliche Zuwendung, einfühlsame Pflege und fachkundige Behandlung werden sie nie ersetzen können.“

Hygiene ist für alle da

Was das in der Praxis heißt, schilderte Norbert Denkmayr. Als leitende Hygienefachkraft trägt Denkmayr zur Patienten-Sicherheit im Ordensklinikum Linz (Österreich) bei, und zwar bei den Barmherzigen Schwestern. „Hygiene ist für alle da. Kommunikation kann deshalb unter keinen Umständen zu viel gelten. Gefragt ist ein kollegialer Dialog – mit Ärztinnen und Ärzten, Pflegerinnen und Pflegern. Das Hygieneteam soll möglichst präsent sein – nicht nur in Ausbruchssituationen. Zum Arbeitsalltag gehört beispielsweise auch, potenziell problematische Erreger ausfindig zu machen. Denn eines müssen wir bei Bedarf jederzeit können: rasch und richtig handeln.“

Über das Internationale Hagleitner-Hygieneforum

Michael Berktold, Markus Dettenkofer und Norbert Denkmayr haben auf dem Internationalen Hagleitner-Hygieneforum 2019 referiert. Das Symposium besteht seit 2017, seither ist es jährlich ein fixer Programmpunkt in Zell am See (Österreich). Als Veranstaltungsort dient das Ferry Porsche Congress Center. Mehr als 100 Personen besuchten die Konferenz am 6. und 7. Juni 2019: Ärztinnen und Ärzte, Hygienefachkräfte – Interessierte aus vielfältigen Bereichen.

Rückfragehinweis:
Hagleitner Hygiene International GmbH
Bernhard Peßenteiner
Pressesprecher
+43 664 8549250
bernhard.pessenteiner@hagleitner.at